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Tafel 10: Die Geschichte der Bienen

Die Geschichte der Bienen ist eng mit der Geschichte der menschlichen Bienennutzung verwoben. Bereits in der Steinzeit wurden Bienenstöcke vom Menschen ausgeraubt, um an den nahrhaften Honig zu kommen. Die frühen Imker im mittelalterlichen Deutschland (ab etwa 750 n. Chr.) hießen „Zeidler“ und waren Waldimker. Es war ein angesehener Beruf: Die Zeidler versorgten Klöster und Adelige mit Kerzen aus Bienenwachs. Damals war der Fortbestand der Bienenvölker nur zweitrangig, es ging hauptsächlich um die „Ausbeutung“, also um Honig und Wachs. Vielleicht spricht man deswegen auch heute noch von der „Beute“, denn so nennen Imker:innen die Behausung der Honigbiene.

Mit der Erfindung der Rähmchen aus Holz im 19. Jahrhundert beginnt die moderne Imkerei. Die Rähmchen ermöglichten einen schonenden Umgang mit den Bienen, und von nun an stand die Pflege und das Überleben der Völker im Vordergrund.

Eine wichtige Aufgabe von Imker:innen ist es, die unkontrollierte Teilung des Bienenvolks zu verhindern, das sogenannte „Schwärmen“. Das Volk möchte sich teilen, sobald es keinen Platz mehr hat. Imker:innen können dann ein weiteres Element zur Verfügung stellen. Wenn das Bienenvolk im Winter wieder kleiner wird, ist es die Aufgabe der Imker:innen, den Stock entsprechend zu verkleinern: Eine zu große Beute können die Bienen nicht richtig „heizen“.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Abwehr von Schädlingen, vor allem der Varroa-Milbe. Sie befällt die Bienen und vermehrt sich in den Brutwaben. Varroamilben schädigen die Entwicklung der Bienen und übertragen Krankheiten.

Abb. 1: Rähmchen

Die Bienen in der Stadt

Ein neuerer Trend ist die Stadtimkerei – also das Imkern in Städten. Am Land hingegen nimmt die Imkerei ab. Das hat einerseits damit zu tun, dass immer mehr Menschen in Städten wohnen. Andererseits finden sich am Land immer mehr sogenannte „Massentrachten“. Das sind große Flächen, auf denen nur eine Pflanzenart vorkommt, z.B. Raps. Diese Massentrachten sind zwar interessant für die Bienen, allerdings blühen sie nur für einen kurzen Zeitraum. Ein konstantes Blüten-Angebot finden die Bienen daher eher im städtischen Raum mit seinen vielen Gärten und Balkonen („durchgehendes Trachtfließband“).

Abb. 2: Bienen in der Stadt

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Bildquellen

Abb. 1: © AxelHH, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:R%C3%A4hmchen_Mittelwand_Wabe.jpg (27.09.2022)

Abb. 2: © Shawn Caza @ http://www.torontohoneys.com, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Honey_bee_in_Toronto.jpg (27.09.2022)