Scroll Top

Probleme von bestäubenden Insekten

01

Bodenversiegelung

Bodenversiegelung bedeutet, dass Böden etwa mit Beton undurchlässig abgedeckt werden. Alle unsere Bauwerke und Straßen tragen somit zur Bodenversiegelung bei. Laut Angaben der Umweltberatung wurden in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 24 Fußballfelder pro Tag verbaut.

Die fortschreitende Verbauung der Landschaft hat viele drastische Folgen, u. a.:

  • Verlust von wertvollem Lebensraum für Pflanzen und Tiere (z. B. Insekten, Würmer, Vögel),
  • das Regenwasser kann nicht mehr ins Grundwasser versickern und kann nicht aufgenommen werden, was die Hochwassergefahr erhöht,
  • zubetonierte Flächen können kein Wasser verdunsten – dadurch steigt die Temperatur insbesondere im Sommer an.

 

Weiterführende Artikel der AG BienenVielfalt:

02

Fehlende Ernährung

Bestäubende Insekten ernähren sich von Nektar und Pollen. Den süßen Nektar fressen sie selbst, um genug Kraft zum Fliegen zu haben. Der eiweißreiche Pollen hingegen kommt vor allem zur Aufzucht der Brut (also der Larven) zum Einsatz. Jedoch produziert jede Pflanze ihren eigenen, typischen Nektar und Pollen.

Hier kommen viele Wildbienenarten ins Spiel: Viele von ihnen sind auf ganz spezifische Pflanzenarten spezialisiert. Das bedeutet, dass die gesamte Biene in Körperbau und -größe und bezüglich der Zeiten im Jahr, an denen sie zum Sammeln ausfliegt, genau auf ihre passende Pflanzenart abgestimmt ist. Dieses Phänomen nennt man „Oligolektie“. Daher ist der Schutz der Biodiversität, also der Artenvielfalt von Pflanzen, auch zentral für das Überleben der Wildbienen. Denn: Stirbt eine Pflanzenart aus, auf die sich eine Wildbiene spezialisiert hat, wird auch die Wildbienenart verschwinden.

Honigbienen und einige andere Wildbienenarten sind eher Generalisten. Das bedeutet, dass sie zwar zu bestimmten Zeiten gewisse Blüten anfliegen, aber das gesamte Jahr hinweg viele verschiedene Pflanzenarten benötigen. Monokulturen bieten das nicht – auch hier ist das Stichwort Vielfalt wieder entscheidend für das Überleben der Tiere!

Weiterführende Artikel der AG BienenVielfalt:

03

Monokulturen

Bei Monokulturen wird über mehrere Jahre hinweg lediglich eine einzige Nutzpflanzenart auf einer Fläche angebaut. Das betrifft in der Landwirtschaft vor allem Mais, Gerste und Roggen. Der Monokultur liegt der Effizienzgedanke zugrunde: Im Zuge der Industrialisierung wurden immer größere Maschinen entwickelt. Dafür mussten störende Feldraine, Bäume und Hecken weichen und wurden Opfer der Flurbereinigung – einer Neuverteilung von zersplittertem Landbesitz. Diese vergrößerten Anbauflächen ermöglichten eine effiziente Bearbeitung des Bodens, mit einigen wenigen Maschinen. Monokulturen sichern den Landwirt:innen höhere Absätze auf dem Markt, denn: größere Mengen können gewinnbringender verkauft werden.

Allerdings bringen Monokulturen viele Probleme mit sich:

Keine Nahrung für Insekten

Die Nahrungsvielfalt von Insekten wird eingeschränkt, weil nur EINE Pflanze in EINEM bestimmten Zeitraum blüht. Bestäubende Insekten benötigen jedoch das gesamte Jahr über eine große Pflanzenvielfalt.

Belastung der Böden
  • Böden werden einseitig ausgelaugt, dadurch müssen bald Dünger zugesetzt werden.
  • Auch die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden wird verringert.
  • Der Humusgehalt im Boden sinkt. Humusreichtum ist jedoch zentral für die Bodenfruchtbarkeit.
Krankheitsanfälligkeit
  • Monokulturen sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge und begünstigen deren Ausbreitung
  • Um einen Komplettausfall der Ernte zu verhindern, wird oft zu Pestiziden und Herbiziden gegriffen.
  • Diese wiederum stören das Bodenleben und die Insektenvielfalt

Alternativen sind Mischkulturen und regenerative Landwirtschaft

Bereit für ein Quiz?

Bild 2: © Sophie Kratschmer