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Wo und wie nisten Wildbienen?

In Österreich sind ca. 700 Wildbienenarten bekannt. Sie sind unterschiedlich groß, sind zu unterschiedlichen Jahreszeiten aktiv, bestäuben diverse Pflanzen und ihre Nistplätze unterscheiden sich ebenso. Wo Wildbienen ihr Nest bauen, hängt von der Art ab: 

  • die Hälfte der Wildbienen nistet im Boden
  • ein Viertel oberirdisch, z. B. in Totholz oder in hohlen Stängeln und 
  • ein weiteres Viertel – die Kuckucksbienen – wählt die Nester anderer Insekten.

Insektenhotel

Insektenhotels gibt es inzwischen in vielen Geschäften und Baumärkten. Leider sind diese oft nicht ideal für Wildbienen. Scharfe Ecken, falsche Bohrrichtung oder unpassende Füllungen führen oftmals zu Enttäuschungen. Es ist aber gar nicht so kompliziert, selbst ein gutes Insektenhotel zu bauen. Achte dabei darauf, dass du die Nisthilfen an trockenen Standorten anlegst und vor Vögeln schützt. Denke daran, dass weniger oft mehr ist. Große Insektenhotels können die Verbreitung von Krankheiten fördern, daher gilt: besser mehrere kleine Nisthilfen an verschiedenen Stellen anbieten. 

Schon einfache Maßnahmen helfen Wildbienen, die in Totholz nisten. So kannst du in einer Ecke im Garten Äste und Holzscheite aufschichten, diese sind zum Beispiel bei Holzbienen beliebt. Du kannst auch einfach markhaltige Stängel stehen lassen oder bereits abgeschnittene Himbeeräste bis zum Frühling in die Erde stecken. 

Eine weitere einfach zu erstellende Nisthilfe besteht aus einem Bündel Schilf oder Bambus. Die einzelnen Röhrchen sollten ca. 15–20 cm lang sein, mit ca. 2–9 mm Durchmesser und am hinteren Ende verschlossen sein. Die Schnittstelle muss glatt geschnitten oder abgefeilt werden, damit keine ausgefransten Fasern abstehen, die die Flügel der Bienen verletzen. Die Röhrchen werden entweder zusammengebunden oder in eine alte Dose gesteckt und an einem trockenen Platz aufgestellt oder aufgehängt.

Gehörnte Mauerbiene / Osmia cornuta (©Pixabay)

Viele der angebotenen Insektenhotels enthalten längs gebohrte Holzscheite. In solchen Bohrlöchern splittern häufig Holzfasern ab und verletzten die Flügel der Bienen. Eine bessere Nisthilfe für Bienen, die in Holz nisten, erhält man, wenn man die Rinde von einem großen Scheit abkratzt und darin verschieden tiefe Löcher von 2 bis 9 mm Durchmesser bohrt. Alternativ können auch Hartholzblöcke verwendet werden. Wer kreativ sein möchte, kann Muster aus Löchern bohren. Auch hier ist ein trockener warmer Standort ideal. Wer lieber eine solche Nisthilfe kauft, findet bei der Umweltberatung eine Liste für Bezugsquellen von artgerechten Nisthilfen.

Sandarium

Für die vielen bodennistenden Arten ist ein Sandarium ein großartiger Nistort. Herzu brauchen Sie Sand, der auch zusammen klebt. Baustoffsand bietet Stabilität für die Niströhren, Spielkastensand ist nicht geeignet. Die Fläche des Sandariums wird nun in einer Tiefe von 30 bis 40 cm ausgehoben und mit Sand aufgefüllt. Damit Regenwasser ablaufen kann, ist ein leichtes Gefälle ideal. Um Nicht-Insekten wie Katzen abzuhalten, spannst du am besten ein Gitter aus Hasendraht über die Fläche. Wie bei den anderen Nisthilfen eignet sich ein warmer, sonniger Standort.

Hosenbiene / Dasypoda hirtipes (© Pixabay)

Tipps, um deinen Garten wildbienenfreundlich zu gestalten, findest du hier.

Comments (2)

Elchen Sand kann ich für ein Sandorium verwenden?

Ungewaschener Sand, zum Beispiel von Baugruben. Alternativ kann auch eine alte Sandkiste umfunktioniert werden. Frischer Spielkastensand ist jedoch ungeeignet, da dieser nicht fest genug ist und die gegrabenen Gänge wieder einstürzen würden.

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